Es war kalt geworden in der Villa, seit das E-Werk den Strom abgestellt hatte...
"We are very sorry for you Mr. Joker.." hatte die dame am telefon h?ch, aber doch distanziert k?gemeint, "..but we are sure you`ll understand. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und nicht die Wohlfahrt". Das war vorige Woche, und es war eines der letzten Telefongespr?e, das er noch hatte f?n k?n – am n?sten Tag war die Leitung tot. Entnervt hatte er damals aufgelegt. Im Prinzip war es nat?ch egal, da der Verkauf inzwischen ? die B? gegangen war. „30% sofort auf cash auf die Hand“ hatte der Makler gesagt, und dabei h?sch gegrinst, „.. ich denke, dass Sie da value bekommen, bei DER aktuellen Situation am Luxusmarkt. Die Zeiten sind schlecht, Mr. Joker, you know.“. Wenigstens diese Sorge war er jetzt los und mit dem Geld konnte er wieder einen geringen Teil seiner Schulden abdecken.
Wehm? dachte er jetzt zur?an die Zeit, als das Telefon noch funktionierte und er nicht so wie jetzt 5 km zur n?sten Telefonzelle zu Fu? laufen musste. Fr? h?e er f?iese Strecke einen der Porsches, vielleicht auch den Stern genommen, jedenfalls sicherlich keinen seiner zahlreichen Ferraris bel?igt, die er liebevoll seine "babys"
nannte. Nat?ch hatten alle gefragt, ob es denn unbedingt notwendig sei, die gesamte Garage mit 25 Tonnen original italienischem Carraramarmor auslegen zu lassen, den er extra hatte einfliegen lassen, aber seine babys sollten sich schliesslich ab dem ersten Tag wie zu hause f?n. Fr?, das war die Zeit vor dem Tag, der sich unzertrennlich und f?lle Zeiten mit dem Begriff „Fiasko“ in sein Hirn eingebrannt hatte.
„Rufen Sie mich zur? hatte der Mann vom Arbeitsamt gesagt, „diese Stelle als Aushilfsfahrer k?e etwas f?ie sein. Sicherlich, die Firma befasst sich haupts?lich mit dem Transport von Tierkadavern, was eine solide Nase und einen gesunden Magen erfordert, aber sonst d?e das genau das richtige f?ie sein. Teilzeit zwar nur, €3,60 die Stunde, keine Sozialleistungen, aber solide. Rufen Sie mich zur?.“ Ha, wenn der w?e. Doch diesmal hatte er zugesagt – was sollte er sonst tun? Nat?ch hatten die Scheichs, die seinen Fuhrpark ?nahmen, nicht einmal den halben Preis bezahlt – doch er brauchte das Geld wirklich dringend.
„Musste Dent im Handicap denn wirklich auch noch sein“ kam es ihm – zum wievielten Male eigentlich? in den Sinn. Und Williams auch noch? Er verdr?te den Gedanken schnell, da er wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte, was geschehen ist, ist geschehen, und trabte gem?lich den Weg zur?durch den grossen Park, den er liebevoll hatte anlegen lassen, Land, soweit das Auge reichte, sein Land.. Noch einmal lies er seinen Blick ? die weitr?igen Stallungen auf der linken Seite des Anwesens schweifen, die einst ganze Herden von erstklassigen Vollblutaraber beherbergten und stets von einem konstanten, leichten und beschwingten Gewiehere erf? waren und jetzt unnat?ch leer, still und verlassen wirkten. Oft hatte er sich gefragt, ob 150 G?e wirklich sein mussten (und eigentlich konnte er Pferde gar nicht leiden), aber Mrs. Joker mochte die Viecher nun mal.
Bilder von muskul?, schnaubenden schwarzen Pferden, (seinen Pferden), die in der sp?n Nachmittagssonne leicht verschwitzt gl?ten wie polierter Marmor erschienen vor seinem geistigen Auge. Seine Pferde, doch obwohl nur ein paar Tage seit dem Tag vergangen waren, erschienen sie ihm wie Bilder aus einem anderen Leben. Nun hatten sich M?e, Ratten und Kr?n in den verlassenen Stallungen eingenistet, und gestern abend konnte er sogar ein Tier vorbeihuschen sehen, das ihn von der K?rform her an einen Otter erinnerte, was ihn den Tr?n nahe brachte.
Jaja, Mrs. Joker… 20% vom Neuwert hatte der Pfandleiher f?rs. Jokers Nerz-, Ozelot- und Chinchillapelzsammlung geboten, you know, was soll ich mit ? 300 Pelzm?eln auf einmal anfangen, ?haupt ist der Markt zur Zeit schlecht hinzugef?und etwas von „value“ in seinen langen Bart gemurmelt. Sein langes Haar, das er zu einem strengen Zopf zusammengebunden trug, hatte ihn irgendwie an Mauresmo erinnert …
Er schloss die T?inter sich und stieg die Stiegen hinab, hinunter in den jetzt verwaisten Weinkeller. Viele gl?iche Stunden hatte er hier verbracht und mit der Zeit eine ansehnliche Sammlung von erstklassigen Tropfen zusammengekauft. Jedes Mal, wenn abends spontan der Wunsch nach frischen Austern aus der Bretagne entstand (und er liebte Austern), hatte er prompt ein paar Dutzend einfliegen lassen und sich jedes Mal ein paar besondere Rote mit einpacken lassen – bis, ja bis es ihm zu bunt wurde und er sich sein eigenes franz?ches Weingut gekauft hatte, das f?onstanten Nachschub sorgte. Das grossz? eingestellte Personal verrichtete erstklassige Arbeit, wenn auch zu einem noch erstklassigerem Preis. Er hatte immer etwas ? f?ie Franzosen, Ihre Art zu leben, sogar ihre Arroganz gegen? allen Nicht-Franzosen gefiel ihm. „61 60.., das ist also euer Dank“ kam es ihm bitter in den Sinn – nun, diese Liebe war offensichtlich wirklich nur eine einseitige gewesen.
Die trockenen Semmeln, die seit Tagen das einzige waren, was er sich noch zu essen leisten konnte, hatten ihn durstig gemacht, doch alles, was er in dem komplett leeren Weinkeller jetzt noch fand, waren eine alte Feinkost K?r Rechnung ( 18 kg Nachtigallenzungen), die am Boden lag (wie kam die denn hierher?), und dann, ganz hinten einen 12er pack Tetrapackwein aus dem Supermarkt, den einer seiner Freunde zur Er?ung des Weinkellers als Gag mitgebracht hatte.
Angewidert wendete er sich von den verstaubten Tetrapackungen ab. Er hatte alles verloren, was er einst besessen hatte- doch sein Stolz war ihm geblieben. Doch es war so oder so Zeit zu gehen. Morgen w? sein erster Tag als Fahrer bei „Cadaver&Co. Transport Ltd.“ sein und er musste fr?aus.
„Ich werde zur?ommen“ schwor er sich, als er das Haus verlies und die schwere Eingangst?um letzten Mal hinter ihm mit einem leisen „Klack“ schloss. Ich werde zur?ommen…
"We are very sorry for you Mr. Joker.." hatte die dame am telefon h?ch, aber doch distanziert k?gemeint, "..but we are sure you`ll understand. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und nicht die Wohlfahrt". Das war vorige Woche, und es war eines der letzten Telefongespr?e, das er noch hatte f?n k?n – am n?sten Tag war die Leitung tot. Entnervt hatte er damals aufgelegt. Im Prinzip war es nat?ch egal, da der Verkauf inzwischen ? die B? gegangen war. „30% sofort auf cash auf die Hand“ hatte der Makler gesagt, und dabei h?sch gegrinst, „.. ich denke, dass Sie da value bekommen, bei DER aktuellen Situation am Luxusmarkt. Die Zeiten sind schlecht, Mr. Joker, you know.“. Wenigstens diese Sorge war er jetzt los und mit dem Geld konnte er wieder einen geringen Teil seiner Schulden abdecken.
Wehm? dachte er jetzt zur?an die Zeit, als das Telefon noch funktionierte und er nicht so wie jetzt 5 km zur n?sten Telefonzelle zu Fu? laufen musste. Fr? h?e er f?iese Strecke einen der Porsches, vielleicht auch den Stern genommen, jedenfalls sicherlich keinen seiner zahlreichen Ferraris bel?igt, die er liebevoll seine "babys"
nannte. Nat?ch hatten alle gefragt, ob es denn unbedingt notwendig sei, die gesamte Garage mit 25 Tonnen original italienischem Carraramarmor auslegen zu lassen, den er extra hatte einfliegen lassen, aber seine babys sollten sich schliesslich ab dem ersten Tag wie zu hause f?n. Fr?, das war die Zeit vor dem Tag, der sich unzertrennlich und f?lle Zeiten mit dem Begriff „Fiasko“ in sein Hirn eingebrannt hatte.
„Rufen Sie mich zur? hatte der Mann vom Arbeitsamt gesagt, „diese Stelle als Aushilfsfahrer k?e etwas f?ie sein. Sicherlich, die Firma befasst sich haupts?lich mit dem Transport von Tierkadavern, was eine solide Nase und einen gesunden Magen erfordert, aber sonst d?e das genau das richtige f?ie sein. Teilzeit zwar nur, €3,60 die Stunde, keine Sozialleistungen, aber solide. Rufen Sie mich zur?.“ Ha, wenn der w?e. Doch diesmal hatte er zugesagt – was sollte er sonst tun? Nat?ch hatten die Scheichs, die seinen Fuhrpark ?nahmen, nicht einmal den halben Preis bezahlt – doch er brauchte das Geld wirklich dringend.
„Musste Dent im Handicap denn wirklich auch noch sein“ kam es ihm – zum wievielten Male eigentlich? in den Sinn. Und Williams auch noch? Er verdr?te den Gedanken schnell, da er wusste, dass es keinen Sinn mehr hatte, was geschehen ist, ist geschehen, und trabte gem?lich den Weg zur?durch den grossen Park, den er liebevoll hatte anlegen lassen, Land, soweit das Auge reichte, sein Land.. Noch einmal lies er seinen Blick ? die weitr?igen Stallungen auf der linken Seite des Anwesens schweifen, die einst ganze Herden von erstklassigen Vollblutaraber beherbergten und stets von einem konstanten, leichten und beschwingten Gewiehere erf? waren und jetzt unnat?ch leer, still und verlassen wirkten. Oft hatte er sich gefragt, ob 150 G?e wirklich sein mussten (und eigentlich konnte er Pferde gar nicht leiden), aber Mrs. Joker mochte die Viecher nun mal.
Bilder von muskul?, schnaubenden schwarzen Pferden, (seinen Pferden), die in der sp?n Nachmittagssonne leicht verschwitzt gl?ten wie polierter Marmor erschienen vor seinem geistigen Auge. Seine Pferde, doch obwohl nur ein paar Tage seit dem Tag vergangen waren, erschienen sie ihm wie Bilder aus einem anderen Leben. Nun hatten sich M?e, Ratten und Kr?n in den verlassenen Stallungen eingenistet, und gestern abend konnte er sogar ein Tier vorbeihuschen sehen, das ihn von der K?rform her an einen Otter erinnerte, was ihn den Tr?n nahe brachte.
Jaja, Mrs. Joker… 20% vom Neuwert hatte der Pfandleiher f?rs. Jokers Nerz-, Ozelot- und Chinchillapelzsammlung geboten, you know, was soll ich mit ? 300 Pelzm?eln auf einmal anfangen, ?haupt ist der Markt zur Zeit schlecht hinzugef?und etwas von „value“ in seinen langen Bart gemurmelt. Sein langes Haar, das er zu einem strengen Zopf zusammengebunden trug, hatte ihn irgendwie an Mauresmo erinnert …
Er schloss die T?inter sich und stieg die Stiegen hinab, hinunter in den jetzt verwaisten Weinkeller. Viele gl?iche Stunden hatte er hier verbracht und mit der Zeit eine ansehnliche Sammlung von erstklassigen Tropfen zusammengekauft. Jedes Mal, wenn abends spontan der Wunsch nach frischen Austern aus der Bretagne entstand (und er liebte Austern), hatte er prompt ein paar Dutzend einfliegen lassen und sich jedes Mal ein paar besondere Rote mit einpacken lassen – bis, ja bis es ihm zu bunt wurde und er sich sein eigenes franz?ches Weingut gekauft hatte, das f?onstanten Nachschub sorgte. Das grossz? eingestellte Personal verrichtete erstklassige Arbeit, wenn auch zu einem noch erstklassigerem Preis. Er hatte immer etwas ? f?ie Franzosen, Ihre Art zu leben, sogar ihre Arroganz gegen? allen Nicht-Franzosen gefiel ihm. „61 60.., das ist also euer Dank“ kam es ihm bitter in den Sinn – nun, diese Liebe war offensichtlich wirklich nur eine einseitige gewesen.
Die trockenen Semmeln, die seit Tagen das einzige waren, was er sich noch zu essen leisten konnte, hatten ihn durstig gemacht, doch alles, was er in dem komplett leeren Weinkeller jetzt noch fand, waren eine alte Feinkost K?r Rechnung ( 18 kg Nachtigallenzungen), die am Boden lag (wie kam die denn hierher?), und dann, ganz hinten einen 12er pack Tetrapackwein aus dem Supermarkt, den einer seiner Freunde zur Er?ung des Weinkellers als Gag mitgebracht hatte.
Angewidert wendete er sich von den verstaubten Tetrapackungen ab. Er hatte alles verloren, was er einst besessen hatte- doch sein Stolz war ihm geblieben. Doch es war so oder so Zeit zu gehen. Morgen w? sein erster Tag als Fahrer bei „Cadaver&Co. Transport Ltd.“ sein und er musste fr?aus.
„Ich werde zur?ommen“ schwor er sich, als er das Haus verlies und die schwere Eingangst?um letzten Mal hinter ihm mit einem leisen „Klack“ schloss. Ich werde zur?ommen…
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